Buddhismus         

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Zu allen Zeiten schon suchten Menschen nach Möglichkeiten dieses Leben zu meistern und zu verstehen. 

Daraus entstanden die verschiedenen Religionen, Philosophien und Weltanschauungen. 

Die aus der Buddhistischen Tradition stammenden Übungen und einhergehenden Betrachtungen haben als Grundlage die Beobachtung, dass Menschen, damals wie heute, das Leid des Alterns, der Krankheiten, der Schmerzen und des Todes erleben müssen. Kurz, sie sehen sich ständig mit dem Gesetz der Vergänglichkeit konfrontiert. Weiterhin sind es auch leidvolle Situationen, wenn Menschen nicht bekommen was sie gerne hätten, genommen bekommen was sie gerne behalten möchten, mit Unliebem vereint, oder von Liebem getrennt sind. Diesen Situationen sind wir oft ausgeliefert ohne wirkliche Kontrolle ausüben zu können - wir haben etwas Einfluss - aber letztendlich keine Kontrolle. Der Buddha nannte diesen Existentiellen Zustand Dukkha.

  Das, was wir gewöhnlich als 'Individualität' oder Person bezeichnen, beschrieb der Buddha als  das Zusammenkommen von 5 Anhäufungen oder Gruppen (Khandhas).  Er unterschied zwischen der Körperlichen Gruppe und der Geistigen, wobei die Geistige Gruppe in die Gefühle, die Wahrnehmungen, gedankliche Prozesse und Bewusstsein aufgeteilt wurde. Auch in der Körperlichen Gruppe sah er nur eine Anhäufung von verschiedenen Einzelteilen,  wie die vier Hauptelemente oder die "32 Teile" des Körpers.

Ein Beständiges 'Ich' oder Selbst oder eine Seele konnte er nicht bestätigen. Dieses Gefühl eines  Selbst oder Ichs kommt dadurch zustande, wenn eine Geistige Qualität sich mit den sich wechselnden Modalitäten unseres Geist-Körperkomplexes identifiziert und sie so zum persönlichen Besitz erklärt. Der Buddha lehrte etwas was er Anatta oder Nicht-Selbst nannte. Es gibt Dinge, aber sie gehören letztendlich niemandem. Sobald wir etwas als unser eigen angenommen haben und diesem Ding (was immer es auch sei), z.B. zugeneigt sind, werden wir bestrebt sein, es auch zu halten oder festzuhalten. Wir werden dies auch dann versuchen, wenn das Gesetz der Vergänglichkeit operiert, und das tut es ständig. Das Resultat aus diesem Konflikt, einerseits etwas halten zu wollen und andererseits mit einem Gesetz konfrontiert zu sein, das uns die Dinge wieder nimmt, nannte der Buddha Dukkha. Aber auch die andere Bewegung gehört dazu: Wenn wir etwas haben was wir loswerden wollen (z.B. Krankheiten), aber aus verschiedenen Gründen diese Dinge bei uns bleiben, ohne dass wir Kontrolle drüber hätten, sind Dukkha. 

Er benannte einen kurzen Satz, der seine Lehre zusammenfasst: "Ich Lehre nur Dukkha und das Ende von Dukkha!"

Dieses Paliwort Dukkha wird meist übersetzt mit den Begriffen: Leidhaftigkeit, Unzufriedenheit, Unzulänglichkeit oder Leiden. Damit ist nicht gemeint, dass es in dieser Welt nur Leiden gibt, sondern er bezog sich auf die Beobachtung, dass alle Dinge dieser Welt, oder alle bedingt entstandenen Erscheinungen mit ihrem Entstehen schon das Ende, den Tod in sich tragen oder dem Gesetz von aniccam, der Vergänglichkeit unterworfen sind. Und somit ist auch das grösste Glück das ein Mensch erfahren kann Dukkha, oder trägt schon den Samen von Dukkha in sich, wenn nämlich dieses Glück auf der Grundlage von Bedingungen zum Entstehen gekommen ist. Ändern sich die Bedingungen, ändert sich auch das Glück. 

Das Problem sah er nicht in den Naturgesetzen, sondern in uppadana, oder dem Anhaften oder Festhalten an den vergänglichen Erscheinungen. 'Festhalten' könnte auch noch folgenderweise beschrieben werden: Ich nehme etwas in meine Hand, halte es fest, und gebe diesem Ding nicht die Erlaubnis, sich seiner naturgemäßen Entsprechung weiter zu entwickeln.  

Das könnte mein Besitz, meine Jugend, meine Gesundheit oder was auch immer sein, das dabei ist, sich ohne meine 'Erlaubnis' zu verändern.

Oder um es mit den Worten des Ehrenwerten Ajahn Buddhadasas' zu sagen: 

"Wenn wir die Dinge festhalten, werden sie zur Quelle des Leidens -

 das ungeschickte Festhalten der Dinge aufzugeben, ist der Schlüssel zur         Buddhistischen Praxis.

Der Buddha entdeckte einen 'Bereich', den er Nibbana nannte, (siehe auch Anatta) oft übersetzt als das Unbedingte, das Todlose, das andere Ufer, das höchste Glück (ohne Ursache), die höchste Freiheit, das Erlöschen aller Herzenstrübungen. 

In einer Lehrrede beschreib der Buddha es folgendermaßen: 

Es gibt, ihr Mönche, einen Bereich, wo weder Festes noch Flüssiges ist, weder Hitze noch Bewegung, weder diese Welt noch jene Welt, weder Sonne noch Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder ein Kommen noch ein Gehen, noch ein Stillstehen, weder ein Geborenwerden, noch ein Sterben. Es ist ohne jede Grundlage, ohne Entwicklung, ohne Stützpunkt - das eben ist das Ende des Leidens.

Weiterhin zeigte er einen Weg auf um sich darin zu Üben, dieses Ziel zu erreichen. Es ist der 'Edle Achtfache Pfad'. Er gliedert sich in drei Gruppen mit den dazugehörigen acht Gliedern.          

Die erste Gruppe ist die Ethisch/ moralische Grundhaltung mit den drei Gliedern: Rechte Rede, Rechte Handlung, Rechter Lebenserwerb. 

Die zweite Gruppe ist Sammlung mit den drei Gliedern: Rechte Anstrengung, Rechte Achtsamkeit, Rechte Konzentration. 

Die dritte Gruppe ist der Bereich des Wissens (Weisheit) mit zwei Gliedern: Rechte Erkenntnis und Rechte Gesinnung.

 

Seine gesamte Lehre ist zusammengefasst in den Vier Edlen Wahrheit. Manchmal werden diese 4 Punkte auch als Diagnose betrachtet. 

Die Erste Edle Wahrheit besagt oder beschreibt aus der Beobachtung: Es gibt Dukkha (siehe oben) 

Die Zweite besagt, dass es eine Ursache für Dukkha gibt, (die Wünsche und das Anhaften daran). 

Die Dritte, dass es ein Ende oder Erlöschen von Dukkha gibt - Nibbana. 

Die Vierte Edle Wahrheit beschreibt den Übungsweg, den Edlen Achtfachen Pfad, der zum Ende von Dukkha führt.                                                                                                zurück