zurück

Worte von Ajahn Chah

 

 

(Auszug der deutschen Übersetzung von - A TREE in a Forest

 

 


 

Manche Leute erkundigen sich über meine Praxis. 

Wie bereite ich meinen Geist auf die Meditation vor? da gibt es nichts besonderes. Ich halte ihn da wo er immer ist. 

Sie fragen: „Dann sind sie ein Erleuchteter?“ 

Weiss ich das? Ich bin wie ein Baum im Wald, voller Blätter, Blüten und Früchte. Vögel kommen und essen und bauen ihr Nest und andere Tiere ruhen sich im Schatten aus. 

Und doch weiß der Baum nichts von sich. 

Er folgt seiner eigenen Natur. Er ist wie er ist.

 

Stilles, fließendes Wasser 

Haben Sie jemals fließendes Wasser gesehen? Haben Sie jemals stilles Wasser gesehen?

Wenn Ihr Geist friedvoll ist wird er wie stilles fließendes Wasser sein. 

Haben Sie jemals stilles fließendes Wasser gesehen? Na? 

Sie haben entweder stilles oder fließendes Wasser gesehen, oder etwa nicht? 

Wenn ihr Geist friedvoll ist können Sie Weisheit entwickeln. 

Ihr Geist wird wie fließendes Wasser sein und doch ruhig. 

Er ist dann so als ob er ruhig wäre, und doch fließt er.

Deshalb nenne ich es „stilles, fließendes Wasser“. 

In diesem Zustand kann die Weisheit zum entstehen kommen.

 

Die Spinne 

Wenn wir eine Spinne beobachten kann das die Weisheit zum Entstehen bringen. 

Eine Spinne spinnt ihr Netz in irgendeiner Ecke und sitzt dann im Zentrum des Netzes, ganz still. Später kommt eine Fliege angeflogen und landet im Netz. Sobald die Fliege es berührt und in Bewegung bringt - bub - springt die Spinne auf sie und verspinnt sie mit einem Faden. das Insekt lässt sie dann dort liegen und begibt sich zurück in das Zentrum des Netzes. 

Das unterscheidet sich in keiner Weise von unserem Geist. Unser Geist ist vergleichbar mit der Spinne, und das Insekt vergleichbar mit den verschiedenen Launen und geistigen Eindrücken.

Die Sinnesorgane stimulieren ständig unseren Geist. Wenn sie irgend etwas kontaktieren, erreicht dies sofort unseren Geist. Der Geist untersucht und prüft es genau, und danach kehrt er in sein Zentrum zurück. „Im Zentrum sein“ heißt, achtsam und mit klarem Verständnis zu leben, immer wach zu sein und alles mit bestmöglicher Genauigkeit durchzuführen - das ist unser Zentrum. 

Es gibt für uns wirklich nicht sehr viel zu tun. Wir leben einfach aufmerksam in dieser Weise. 

Das soll aber nicht heißen das wir kopflos leben und denken, wir bräuchten uns nicht mehr in der Sitz - und Gehmeditation zu üben und vergessen so unsere Praxis. Wir müssen weiterhin wachsam wie eine Spinne sein, die die Insekten für ihre Nahrung fängt. In dieser Weise werden wir leben - wachsam, Dinge mit Genauigkeit durchführen und immer achtsam und dem Verständnis der Weisheit.

 

Blätter 

Im Moment sitzen wir gerade in einem sehr friedlichen Wald. Und wenn kein Wind weht, bewegen sich auch keine Blätter. 

Wenn der Wind jedoch weht, bewegen sich die Blätter hin und her. 

Unser Geist ist genauso. 

Wenn ein geistiger Eindruck entsteht, bewegt auch er sich hin und her, 

je nachdem von welcher Art dieser geistige Eindruck ist.

Und je weniger wir Kenntnis vom Dhamma, der Wahrheit haben, um so mehr wird der Geist ständig nach diesen geistigen Eindrücken Ausschau halten.

Wenn er sich glücklich fühlt, wird er sich dem glücklichen Gefühl hingeben; 

wenn er leidet wird er sich dem leidvollen Gefühl  hingeben.

Er ist in ständiger Bewegung.

nächste seite